Mitte Januar war es soweit: Ich wagte mich vor und eröffnete
auf LovelyBooks eine Leserunde zu meinem Kinderbuch „Auf und weg!“. Heute nun
habe ich diese Runde mit einer kleinen Abschlussrede beendet.
Für all diejenigen, die sich bei LovelyBooks zwar denken
können, dass es da wohl irgendwie um Bücher geht, die dann auch noch lovely
sein sollen, sei kurz erklärt, dass es sich um eine Plattform handelt, auf der
sich gaaaaanz viele Leser und auch ziiiiiemlich viele Autoren treffen. Die
Autoren (oder deren Verlag) machen dann den ersten Schritt und rufen: Hey, ich
starte eine Leserunde und verlose hierzu 5, 10 oder 15 oder wie viele auch
immer Bücher. Und schwupp, bewerben sich die ersten Leser, schreiben kurz,
warum sie mitmachen möchten und warten dann ganz hibbelig auf das
Bewerbungsende. Denn dann wird gelost. Und wer nicht aus der Losbox gezogen
wird, der bekommt auch kein Freiexemplar – Pech gehabt. Na ja, oder alle
bekommen ein Freiexemplar, weil die Leserundenankündigung es nicht geschafft
hat, genügend Leser anzulocken.
Bei mir sah es nun folgendermaßen aus: Am 14.01.2013 abends um
21.32 Uhr – Einstellen der Leserundenankündigung. Am nächsten Morgen – quasi
über Nacht: zwei Bewerber. Wow! Schnell hochgerechnet (schließlich hatten die
Bewerber noch 14 Tage Zeit, sich zu melden und dann noch die Nachricht vom
Lovelybooksteam auf eine Anfrage von mir, ob sich eine Leserunde für mich
lohnen würde, schließlich hätte ich null Freunde dort (mittlerweile habe ich
einen!), dass ich keine Freunde brauche (puh, Glück gehabt), die Bewerber
würden trotzdem kommen, insbesondere in den letzten Stunden vor Bewerbungsende):
Also, super Aussichten!! Voraussichtlich unzählige Bewerber noch in den letzten
Stunden vor Bewerbungsende und in den ersten Stunden schon zwei und dazwischen
noch 14 Tage Zeit für Bewerbungen. Ich sah Massen auf mich zuströmenJ.
Meine Masse bestand dann aus zwölf. Meine zehn Freiexemplare
konnten auf die Reise geschickt werden. Es musste vorher nur noch die Lostrommel
gerührt werden. Doch das war das Problem. Nicht die Lostrommel an sich – ich
hätte bestimmt einen Kochtopf oder ähnliches gefunden, nein, das Problem war
die Zahl. Zwölf, das hieße ja: zwei fliegen raus. Und ein Blick auf die
LovelyBooks-Plattform zeigte mir, dass meine kleine Bewerbungs-Fan-Gemeinde da
schon rumhibbelte und jeder auf das Glückslos hoffte. Ich meine, einerseits
freut das natürlich das Autorenherz: hier war doch tatsächlich eine Heerschar
Menschen (besagte zwölf), die ganz gespannt auf meine Geschichte warteten. WOW!
Andererseits hatten sie damit erreicht, dass ich es nicht schaffte, zwei zu
eliminieren. Bei zwanzig oder dreißig, da hätte ich bei zehn den Hahn zugedreht
und gelost – eiskalt. Aber zwei lieben Menschen zu sagen: "DU KRIEGST NIX! Kein
Freiexemplar! Kauf’s dir selber!" Das ging nicht. Also habe ich kurz
umdisponiert und habe zwölf Freiexemplare auf die Reise geschickt. Haben sich
auch alle drüber gefreut. Noch hatten sie es ja auch nicht gelesen;).
Nein, Scherz, so schlimm ist das Buch nicht. Im Gegenteil: Es
fing sehr vielversprechend an: Cover gut, erste Eindrücke super, und dann die
ersten Rezensionen: 5 Sterne – WOW! 5 Sterne – supi! 3 Sterne – nanu? 4 Sterne
– geht doch! 2 Sterne – Mein ENDE, sofort die Zelte abbrechen, neue Karriere
anfangen – vielleicht Gesang? 4 Sterne – Puh (doch keine 2 Sterne-Invasion),
dann 3 x 3 Sterne (Mist, ich sitze fest in der Drei-Sterne-Schleife) und zum
Abschluss: 3 x 5 Sterne (Juchhu – ich bin wieder da!!).
Die Kritik richtete sich übrigens größtenteils an meine
Eltern (ich meine nicht meine realen), an meine von mir erfundenen und der
armen Emma zugeschriebenen Eltern, die Emma nicht auf ihre Trennung vorbereitet
hatten (zu meiner und ihrer (Emmas Eltern) Verteidigung muss ich sagen, dass
bei einer gefühlvollen Vorbereitung Emmas auf die Trennung die Geschichte hinfällig
gewesen wäre. Ich gebe zu, es ist ein harter Einstieg, doch ist das eben das
auslösende Ereignis, das auch den kleinen Floh erst ins Spiel bringt. Und Emma
macht mit Flohs Hilfe eine gewinnbringende Entwicklung durch.
Stellvertretend
für die 4- und 5-Sterne-Rezensionen, die mich alle zum Durch-die-Wohnung-hüpfen
gebracht haben, möchte ich euch hier einmal die Rezension von Shadowgirl
präsentieren:
„Als Emma aufwacht, ist ihr Papa weg. Einfach so. Am
Abend war er noch da. Sie haben gespielt. Doch als Emma ins Bett sollte, gab es
Streit. Und nun ist Papa weg. Und Mama will sie später zur Oma bringen. Für
Emma ist klar: Keiner will sie mehr haben...
Gemeinsam mit ihrem Plüschpferd Floh, das durch ihre Tränen lebendig geworden
ist, macht sie sich auf und davon. Im "Räuberwald" sind die beiden
allerdings nicht alleine...
Eine einfühlsame Geschichte über die Gefühle eines Kindes, dessen Eltern sich
streiten/trennen. Einfach super! Selten bin ich von einer Story direkt so
begeistert, aber bei Emma und Floh war ich einfach voll drin und absolut
gefesselt. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst Pferdefreundin bin und
schon als kleines Kind war?
Die perfekte Untermalung des Buches liefert Pebby Art dann auch noch mit ihren
Zeichnungen. Bereits auf dem Cover hat mich Floh, der mir dort schon als
wilder, frecher Hengst ins Auge stach, angesprochen, aber die weiteren
Zeichnungen gefallen mir fast noch besser. Es ist der Autorin bestens gelungen,
den kleinen Hengst richtig pfiffig und frech aussehen zu lassen. Die
Schandtaten, die in seinem Kopf herumschwirren, sind förmlich zu sehen ;-)
Dazu dann noch die total süßen Beschreibungen - perfekt! Ich konnte mir den
Plüschpferdepopo und die Plüschpferdeohren, die aus dem Gebüsch rausgucken,
richtig gut vorstellen :-)
Pebby Art bringt auch sehr schön die Gedanken eines Kindes rüber. So schließt
Emma zum Beispiel daraus, dass ihre Mutter sagt, sie müsse nicht zur Schule
gehen, dass es wirklich ganz schlimm sein muss, dass ihr Vater nicht da ist.
Und durch eine unbedachte Äußerung ist Emma sich sicher, dass auch ihre Mama
sie nicht mehr haben will und deswegen zur Oma abschiebt... Zum Glück wendet
sich ja natürlich alles wieder zum Guten ;-)
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Buch Kindern dabei helfen kann, zu
verstehen, dass sie keine Schuld tragen, wenn die Eltern sich trennen oder auch
einfach nur streiten.
Ich habe zwar selbst noch keine Kinder, aber ich denke, das Buch können Eltern
sehr schön gemeinsam mit ihrem Kind/ihren Kindern lesen, um anschließend
vielleicht noch darüber zu reden, damit das Kind auch wirklich versteht, dass
es an so etwas keine Schuld trägt.
Auf jeden Fall eine klare Empfehlung von mir!“
Na, bei solchen Rezis hüpft das AutorenherzJJ
Und wenn ich euch nun ein wenig neugierig gemacht habe, klickt
einfach hierJ
und testet selbst. Und über Rezensionen
freue ich mich auch – besonders, wenn sie mich bei meiner Sternesammlung unterstützenJ.
Mein Urteil über die Teilnahme auf LovelyBooks lautet übrigens: spannend, interessant, mit Wiederholungs-potential. Ich werde meine nächsten zwei Protagonisten, die beiden Goldhamster Kalle und Friedrich, sobald sie im Internet auftauchen, gleich zum LovelyBooks-Tisch schleifen und sie zerrupfen lassen, mit ihnen leiden und zittern und hoffen, dass sie nicht allzu zerknautscht zu mir nach Hause zurückkehren.
Ich wünsche euch eine schöne Zeit.
Bis zum nächsten Mal
eure Pebby